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Grün, Grüner, Grüner Veltliner

Weinjournalist Alexander Lupersböck hat vor kurzem drei unserer Grünen Veltliner verkostet und beschrieben.


Wie schön, wenn man sich nicht immer entscheiden muss: Das Weingut Sulzer-Boos hat sich aufgrund der hervorragenden Bedingungen 2021 dazu entschlossen, drei verschiedene Grüne Veltliner nach ihren Lagen separat zu vinifizieren und anzubieten. Sie zeigen die kleinen, aber feinen Unterschiede der Rieden mit ihren mal kalkigeren (Lindberg), mal eher lehmigen (Brunner Berg) Böden und der etwas tiefer gelegenen Ried Kaiser, die teilweise aus 80 Millionen Jahre alten Sandsteinablagerungen mit lehmigem Ton und teilweise aus 16 Millionen Jahre alten Kalksteinen des Urmeeres gebildet wird. Hier wird die kleinräumige Herkunft schmeckbar.



Die Ried Brunner Berg mit ihren tiefgründigeren, eher lehmig-tonigen Sedimentböden ergibt einen etwas kräftigeren Wein als die kühlere Ried Lindberg. Das zeigt sich klar in diesem Wein.

Mittleres grüngelb; Würzige Duftaromatik nach Thymian, Lavendelblüten und Pfeffer über der tragenden Zitrusfruchtkomponente.

Geschmeidiges Mundgefühl, rosa Grapefruit, Pfirsichschale, Quitten und im Abgang klare Veltlineraromen wie Grapefruit mit fein gemahlenem schwarzem Pfeffer. Guter Grip im Finale, der sehr anregend wirkt.

Speisenempfehlung: Kalte Vorspeisen der traditionellen Österreichischen Küche wie Faschierte Laibchen, Kalter Braten, Aufschnitt oder Blutwurst. Gemüserisotto, gebratener oder gegrillter Meeresfisch oder Muscheln in Fenchelsud.




Mittleres grüngelb; Im Duft ist der Kalkmergel der Ried Lindberg bereits erahnbar, den das Urmeer vor rund 16 Millionen Jahren hier hinterlassen hat. Dazu ein Hauch reife Zitronen und Grapefruit sowie Marillen. Die Kühle der hochgelegenen Lage (300 – 330 Meter) gibt spielerische Leichtigkeit.

Am Gaumen spielen Noten von Walnüssen mit, ausgeprägte Fruchtigkeit mit Aromen weißer Blüten, zarter Grip im Abgang. Bleibt lange präsent.

Speisenempfehlung: Kalte Vorspeisen, Antipasti, Salate. Zart gewürzte Grillgerichte oder gebratenes Kaninchen lassen den Wein seine finessenreiche Zartheit ausspielen.




Mittleres gelbgrün; In der Nase fruchtig mit Noten von roten Äpfeln, rosa Grapefruit und kräuterwürzigen Anklängen.

Am Gaumen dicht, engmaschige prickelnde Kalkmineralik. Reifes Kernobst (Äpfel, Birnen) mit hohem Fruchtextrakt; eine Spur gerösteter Haselnüsse und

exotische Früchte wie Papaya. Wirkt bei aller Dichte agil, kann sich mit einigen Jahren Flaschenreifung noch weiter harmonisieren.

Speisenempfehlung: Gebackenes wie Wiener Schnitzel, deftige gut gewürzte Österreichische Küche oder als Gegengewicht zu Gerichten mit würzigem Käse. Auch zu sonst schwierig mit Wein zu kombinierenden Speisen mit Eiern oder Artischocken.


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